Die Rolle des Journalismus im Wandel

Neue Erwartungen, Neue Herausforderungen

Die Rolle des Journalismus ist im Wesentlichen dieselbe wie immer: Er soll über Fakten objektiv und gründlich berichten. Heute reicht es jedoch nicht mehr aus, Nachrichten zu liefern: Journalisten stehen zunehmend unter dem Druck, sich Gedanken darüber zu machen, ob und wie die von ihnen produzierten Inhalte wirken, ein Publikum anziehen und die Interaktion fördern. Hinzu kommen viele weitere Herausforderungen: Begrenzte und abnehmende Ressourcen, reduziertes Personal, die Schwierigkeit, mit neuen Technologien Schritt zu halten oder mit Social Media Influencern zu konkurrieren.

 

TipP: Seien Sie empathisch mit Journalisten

Die Probleme von Journalisten verstehen, ihre Zeit respektieren und klare, spezifische und zielgerichtete Kommunikation abzuliefern - nie war der Bedarf an einer Partnerschaft mit verständigen PR-Experten größer bzw. so geschätzt wie heute. 

news icons including monitors, cameras, microphones, loudspeaker, and press van

Was war Ihrer Meinung nach in den vergangenen 12 Monaten die größte Herausforderung für den Journalismus?

Die größten Hürden für Journalisten

Der Kampf gegen “Fake News”

Auf die Frage, was ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für den Journalismus im Jahr 2021 gewesen ist, war die mit Abstand am häufigsten gegebene Antwort “Die Glaubwürdigkeit als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle aufrechtzuerhalten bzw. den Vorwurf von “Fake News” zu bekämpfen”, so 32 Prozent der Befragten. 

Dabei ist es wenig hilfreich, dass die Zuversicht der meisten Journalisten in das Vertrauen der Öffentlichkeit in sie gering ist. Mehr als die Hälfte der befragten Journalisten (57 Prozent) ist der Meinung, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien im vergangenen Jahr abgenommen hat. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.

In Bezug auf regionale Unterschiede fällt auf, dass nordamerikanische Medienschaffende die Lage noch ein wenig pessimistischer beurteilen (61 Prozent), als ihre Kollegen in Europa (55 Prozent) oder im asiatisch-pazifischen Raum (32 Prozent). 

Hat Ihrer Meinung nach, das Vertrauen der Ö entlichkeit in die Medien im vergangenen Jahr zugenommen oder abgenommen?

Weniger Resourcen, mehr Arbeit

“Herausforderungen in Bezug auf Personal und Ressourcen” werden allgemein als eine der größten Herausforderungen für Journalisten genannt. Um mit dem unablässigen Nachrichtenstrom mithalten zu können, müssen Journalisten eine hohe Schlagzahl beim Anfertigen von Beiträgen an den Tag legen: nahezu drei von zehn Journalisten (29 Prozent) erstellen zehn oder mehr Beiträge pro Woche; 36 Prozent erstellen wöchentlich zwischen vier und neun Beiträge; 34 Prozent erstellen zwischen einem und drei Beiträgen pro Woche. 

Viele Journalisten erstellen nicht nur eine Fülle von Beiträgen, sie berichten auch über mehrere Themen. Fast die Hälfte der Journalisten (44 Prozent) decken zwei bis vier Themenbereiche ab; fast genau so viele (43 Prozent) decken fünf oder mehr Themenbereiche ab. 

Leistungsdruck

Journalisten stehen unter dem Druck, ihr Publikum direkt auf ihre Beiträge zu führen, was zunehmend in direktem Zusammenhang mit den Budgets steht. “Sinkende Werbe- und Vertriebseinnahmen“ führen dazu, dass viele Redaktionen und Redakteure die Daten zu Zielgruppen ebenso genau beobachten, wie ihre Leads.  

Der Druck, Klicks, Shares, Likes und Video-Plays zu steigern, wirkt sich direkt auf die Branche aus: 59 Prozent der Journalisten sind der Meinung, dass die Verfügbarkeit detaillierter Zielgruppendaten sie dazu bringt, die Art wie sie Geschichten bewerten, zu überdenken. Ein Befragter kommentierte: “Es gibt so viele Inhalte an so vielen Orten, dass es schwer ist, relevant zu bleiben.”

Die Verfügbarkeit detaillierter Zielgruppendaten* hat die Art wie ich Inhalte bewerte, verändert.

*(Seitenaufrufe, Engagement, demografische Daten)

Mit den Worten der Journalisten 

Wir haben Journalisten gebeten, uns die größten Stressfaktoren im Zusammenhang mit ihrer Arbeit zu nennen. Hier sind einige ihrer Antworten: 

“Der Verlust von Vertrauen und Lesern/Zuschauern auf Grund der Flut an Inhalten, die für die Leser/Zuschauer keinen Sinn ergeben.”

“Niedergang des Journalismus in der Gesellschaft (z.B. Schließung zahlreicher Zeitungen).”

“Mit Quellen in Kontakt zu treten wird wesentlich schwieriger, dadurch, dass potentielle Informanten nicht mehr in ihrer Arbeitsumgebung anzutreffen sind.”

“Die persönliche Motivation/ Energie beizubehalten”

“Von Bewertungen und Klicks abzuhängen, die darüber entscheiden, über welche News berichtet werden.” 

“Objektive, glaubwürdige Informationen von solchen Informationsquellen zu trennen, die grundlegend politisch beeinflusst sind.”