Über Kanäle und Medien: Wie Journalisten 
die sozialen Netzwerke und Multimedia nutzen

Wie Social sind die Medien? Der Schnittpunkt zwischen Journalismus und Social Media

Nahezu jeder Berufstätige scheint heutzutage beruflich auf den sozialen Medien aktiv zu sein - sei es, um die eigenen Leistungen zu präsentieren, sich über neue Möglichkeiten zu informieren oder sich zu vernetzen. Journalisten bilden dabei keine Ausnahme. Deshalb haben wir Journalisten in diesem Jahr danach befragt, ob und wie sie die sozialen Netzwerke für ihre Arbeit einsetzen und welche Plattformen sie am häufigsten nutzen.
illustration of hand holding a phone with the news displayed, surrounded by media icons

Was machen Journalisten auf sozialen Medien? 

Auf die Frage, wie wichtig soziale Medien für verschiedene Aspekte ihrer Arbeit sind gaben 20 Prozent der Journalisten an, um Inhalte zu veröffentlichen oder zu bewerben. Diese am häufigsten genannte Antwort dürfte auch für PR- und Kommunikationsprofis nachvollziehbar sein.  

PR-Profis, die versuchen Themenvorschläge bei Journalisten über die sozialen Medien zu platzieren, sollten folgendes beachten: Wenn Journalisten soziale Medien nutzen, ist es unwahrscheinlich, dass sie Themenvorschläge erwarten. Hingegen nutzen sie soziale Medien, um sich zu vernetzen, um Inhalte zu veröffentlichen oder um Informationen zu beschaffen und zu verifizieren. Das macht soziale Plattformen zu brauchbaren Kanälen für PR-Profis, um Journalisten zu folgen, mehr über ihre Arbeit zu erfahren und um eventuell einen Dialog zu beginnen, aus dem sich Möglichkeiten ergeben. 

Mit dem Wissen, dass Journalisten die sozialen Medien vor allem dazu nutzen, Inhalte zu veröffentlichen und zu bewerben, können die Socials dahingehend von Interesse sein herauszufinden, ob Journalisten über Themen berichten, die auch für die eigenen Kunden bzw. die eigene Marke relevant sind.  

Auf die Frage, wie wichtig soziale Medien für bestimmte arbeitsbezogene Aufgaben sind, stuften die Journalisten die folgenden Punkte als 'wichtig' oder 'sehr wichtig' ein.

Die Plattformen, die Journalisten am häufigsten nutzen

Facebook ist weltweit die Plattform, die Journalisten aus beruflichen Gründen am häufigsten nutzen (63 Prozent), wie z.B. zur Beschaffung von Informationen, Interaktionen mit ihrem Publikum oder zur Veröffentlichung oder Bewerbung von Inhalten. Es folgen Twitter (59 Prozent) und LinkedIn (56 Prozent). 

facebook - 63%, twitter - 59%, Linkedin - 56%, instagram - 44%, youtube - 28%, whatsapp - 28%, tiktok - 5%, snapchat - 1%

Direkte Ansprache über Social Media, oder nicht? 

Wenn es darum geht, wie (oder ob) sie es vorziehen, über soziale Medien kontaktiert zu werden, gehen die Meinungen der Journalisten weit auseinander. Während fast ein Viertel (23 Prozent) der Journalisten dies für akzeptabel halten und vier Prozent es gegenüber allen anderen Methoden bevorzugen, sagen mehr als ein Drittel (34 Prozent) ausdrücklich, dass sie es nicht bevorzugen. Zwölf Prozent würden sogar so weit gehen, einen PR-Profi zu sperren, der versucht, mit ihnen direkt über die sozialen Kanäle in Verbindung zu treten. Für mehr als ein Viertel der Journalisten (27 Prozent) hängt der Erfolg oder Misserfolg einer erfolgreichen Vernetzung über die sozialen Medien von der Herangehensweise ab. 

TipP: Sie möchten die Aufmerksamkeit von Journalisten erlangen? 

Vielleicht nutzen Sie bereits Suchmaschinen oder eine Mediendatenbank, um relevante Medien, Redakteure und Journalisten zu finden, mit denen Sie in Kontakt treten können. Die Nutzung sozialer Medien als zusätzliches Recherche-Tool könnte Sie aber einen Schritt näher bringen, in einem überfüllten E-Mail-Posteingang Aufmerksamkeit zu erhalten. Sehen Sie sich an, was Journalisten teilen, kommentieren und posten, und nutzen Sie diese Erkenntnisse, um Ihre Botschaft zu personalisieren. Wenn Sie Journalisten zeigen, dass Sie ordentlich recherchiert haben, werden sie aufmerksam.

Mit den Worten der Journalisten

Wir haben Journalisten in unserem Netzwerk befragt, wie PR-Profis sie über soziale Medien erreichen können. Hier sind einige ihrer Antworten: 

“Wenn man einen Journalisten nie zuvor getroffen oder mit ihm gesprochen hat und er auch auf E-Mails nicht reagiert, dann ist die Möglichkeit hoch, dass man als PR-Person ignoriert wird, wenn man versucht seine Aufmerksamkeit auf Instagram zu erhalten.” 

“Ich reagiere nicht auf allgemeine Aufrufe in sozialen Medien. Wenn es sich um eine individuelle Anfrage handelt, die nur an mich gerichtet ist, dann spielt es keine Rolle, dass es eine Social-Media-Nachricht ist.”

“Ich mag das nicht... Ehrlich gesagt würde ich lieber eine E-Mail bekommen. Ich denke, wenn Sie bereits eine Beziehung zu dem Journalisten haben und ihn nicht erstmalig ansprechen, und er dafür empfänglich ist, dass Sie ihm folgen und über diese Social-Media-Plattform kommunizieren, ist das in Ordnung.”