Vom Themenvorschlag zur Partnerschaft: Wie PR-Profis Journalisten besser unterstützen können

Eine der größten Herausforderungen, die wir von PR-Profis hören, liegt darin, solide Beziehungen zu Journalisten aufzubauen und zu pflegen. Es ist wichtig daran zu denken, dass auch Journalisten diese Partnerschaften wollen und schätzen.

Tatsächlich sagen 18 Prozent der Journalisten, dass ihre Beziehungen zu PR-Profis im letzten Jahr wertvoller geworden sind. 

Journalisten sind bei ihrer Arbeit mit erheblichen internen und externen Herausforderungen konfrontiert. Je mehr Sie sie dabei unterstützen können, ihre Arbeit effektiv und effizient zu erledigen, desto besser wird sich das auf die Partnerschaft auswirken. 

“Im folgenden stellen wir Ihnen drei wichtige Tipps vor, die Sie im Umgang mit Journalisten beherzigen sollten.”

Wie hat sich das Verhältnis zu PR-Profis im vergangenen Jahr verändert?

Wie man Journalisten (für sich) gewinnt und erfolgreiche Medienarbeit durchführt 

 

Wir haben Journalisten gefragt, was PR-Profis machen können, um Journalisten das Leben zu erleichtern (mit positiven Effekten auf die Partnerschaft mit PR-Profis). Dies sind ihre besten Vorschläge.

“Meine Zielgruppe und das, was für sie relevant ist, verstehen.” 

Dies ist der am häufigsten von Journalisten geäußerte Wunsch, der von 63 Prozent der Befragten genannt wurde und kaum überrascht. Vor allem dann nicht, wenn man bedenkt, dass mehr als zwei von drei Journalisten sagen, dass die überwiegende Mehrheit der Themenvorschläge, die sie erhalten, irrelevant ist.

Gehen Sie sorgfältig vor, um sicherzustellen, dass Sie sich an die richtige Person beim passenden Medium wenden. Dies entspricht dem, was wir im Laufe der Jahre in vielen Gesprächen mit Journalisten erfahren haben. Ein Journalist aus der Reisebranche drückte es wie folgt aus: “Nehmen Sie sich die Zeit, den Journalisten zu recherchieren. Wenn ich den seltenen Themenvorschlag bekomme, der mir zeigt, dass der PR-Profi sich meine Arbeit tatsächlich angesehen hat, dann bekommt er meine Aufmerksamkeit.”

Wie viel Prozent der ihnen zugesandten Themenvorschläge erachten Sie als relevant?

“Seien Sie verfügbar und antworten Sie umgehend” 

Mehr als die Hälfte der Journalisten (57 Prozent) brauchen PR-Profis, die sie mit Daten und Expertenquellen versorgen, wenn sie sie benötigen. 29 Prozent sagen, dass PR-Profis ihnen helfen können, indem sie ihre Fristen verstehen.

Journalisten arbeiten oft mit knappen Fristen und müssen schnell handeln. Sie haben wenig Zeit - und noch weniger Geduld - für PR Profis, die ihr Bedürfnis nach Schnelligkeit nicht respektieren. Einer von vier Journalisten weist sogar darauf hin, dass er PR-Profis mitunter blockiert, wenn sie nicht innerhalb eines Tages oder einer besprochenen Frist antworten.  

Ein frustrierter Befragter schrieb: “Bieten Sie keinen Ansprechpartner für einen zeitkritischen Beitrag an, ohne es mit diesem abzusprechen. Ich kann ihnen nicht sagen, wie oft man mir Ansprechpartner für eine aktuelle Eilmeldung anbietet und man anruft, um zu erfahren, dass die Person erst in der folgenden Woche/ den folgenden Tagen zur Verfügung stehen wird. Das ist sehr ärgerlich!” 

“Stellen Sie mir eine Übersicht mit geplanten Geschichten zur Verfügung” 

Während einige Journalisten ihre Beiträge noch am selben Tag planen, planen viele andere Medienschaffende ihre Inhalte viele Wochen oder aber Monate im Voraus. Drei von Zehn Journalisten geben an, dass ihnen eine Übersicht von Geschichten, die PR-Profis planen, nutzen würde. Das gibt den Journalisten nicht nur die notwendige Vorlaufzeit, die sie benötigen, um eine potenzielle Geschichte in ihren Redaktionskalender einzubauen. Es bietet PR-Profis auch die Möglichkeit, mehr über die Art von Inhalten zu erfahren, die die für sie relevanten Journalisten erhalten möchten und was jenen später Zeit und Energie erspart. 

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illustration of two business people shaking hands in front of a globe

“Zurverfügungstellung kurzer Themenvorschläge mit Fakten, die mich befähigen, kurze Inhalte schnell zu erstellen”  

Gute Journalisten vergraben den Lead nicht, weshalb sie es womöglich auch von einem Themenvorschlag erwarten. Indem Sie Ihren Themenvorschlag auf den Punkt und verständlich formulieren, geben Sie Redakteuren die Möglichkeit, zügig zu entscheiden, ob Ihr Thema für das Medium und das Publikum von Interesse ist. 

“Vertrauen Sie darauf, dass wir unsere Arbeit machen.” 

Auf die Frage, wie PR-Profis ihre Arbeit vereinfachen äußerten mehrere Befragte ihren Ärger darüber, dass sie sich von den Personen, mit denen sie zusammengearbeitet haben, mikromanagt fühlen. Ein Journalist beschrieb eine kürzliche Begegnung mit einem “PR-Gatekeeper, der tatsächlich dachte, ihm sei die Rolle meines leitenden Redakteurs beschieden und mir Dinge sagte, wie zum Beispiel, dass ich keine Seitenleiste bräuchte. Das ist nicht seine Entscheidung.” Ein anderer Journalist sagte: “Ich schließe nun PR-Leute aus, die mich kontaktieren, weil sie einen Satz umformuliert haben wollen und es als ‘Korrektur’ bezeichnen, obwohl es nur darum geht, ein bestimmtes Unternehmensziel erwähnt zu wissen. Das passiert immer häufiger, und ist absolut untragbar.”

Was können PR-Profis machen, um Ihnen zu helfen?

Des Weiteren verrieten die Journalisten, welche Art von Inhalten sie sich von Marken und PR-Fachleuten am meisten wünschen. An erster Stelle stehen dabei Pressemitteilungen, die von mehr als 76 Prozent der Journalisten genannt werden. Wie bereits in den Jahren zuvor, steht die Pressemitteilung somit an oberster Stelle, wenn es darum geht, Inhalte auf seriöse und durchdachte Weise schnell an die Medien zu übermitteln.

63 Prozent wünschen sich originäre Studien (z. B. über Trends und Marktdaten), und fast die Hälfte (49 Prozent) wünscht sich die Möglichkeit, an Marken- oder Unternehmensveranstaltungen teilzunehmen - ein Zeichen dafür, dass Live-Veranstaltungen wieder im Kommen sind (49 Prozent erwarten, dass sie wieder mehr persönliche Veranstaltungen besuchen werden). Ansätze oder Vorschläge für Stories (...) sowie Fotos und Logos rundeten die fünf wichtigsten Antworten ab.

Welche Art von Inhalten möchten Sie von Unternehmen und PR-Fachleuten erhalten?

Welche Quelle für Informationen erachten Sie als am wertvollsten?

*Die Antwortoption "Kunden einer Marke / eines Unternehmens" wurden in einigen asiatischen Märkten nicht als Antwortmöglichkeit angegeben.

Befragt nach den hilfreichsten Quellen, um Geschichten und Beiträge zu erstellen, nannten Journalisten die Pressemitteilung erneut am häufigsten (37 Prozent). Auch Branchenexperten standen ganz oben auf der Liste (23 Prozent), gefolgt von großen Nachrichtenagenturen (15 Prozent). Firmeninterne Pressesprecher (13 Prozent) und via E-Mail versandte Themenvorschläge (12 Prozent) rundeten die fünf beliebtesten Quellen ab.

TipP - Unterschätzen Sie nicht die Wirkung einer Pressemitteilung

Wenn es etwas gibt, das Journalisten schätzen, dann ist es eine gute Pressemitteilung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass mehr als drei von vier Journalisten Pressemitteilungen von Unternehmen und PR-Fachleuten erhalten möchten (mehr als jede andere Art von Inhalt), außerdem sind Pressemitteilungen die wichtigste Ressource, um Ideen für Beiträge zu sammeln.

Natürlich ist es von Vorteil zu wissen, was Journalisten möchten. Gleichzeitig ist es nützlich zu erfahren, was sie nicht möchten. Aus diesem Grund haben wir Medienschaffende befragt, was sie dazu veranlassen würde, PR-Profis zu sperren oder sie nicht mehr anzurufen. Hier die am häufigsten genannten Gründe:

Mich mit irrelevanten Themenvorschlägen zu überhäufen.  
Die überwiegende Mehrheit der Journalisten (74 Prozent) duldet dies nicht. Umso mehr sollten Sie darauf achten, die richtigen Adressaten für Ihre Themenvorschläge anzusprechen. 

Bereitstellung von ungenauen oder nicht mit Quellen versehenen Informationen.  
Wenn man bedenkt, wie wichtig die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Mediennutzer für die Medien sind, überrascht es nicht, dass 60 Prozent der Journalisten dies unentschuldbar finden. . 

illustration of two business people jumping up and high-fiving
illustration of woman holding a shield against news words and icons

Themenvorschläge, die wie Marketing-broschüren klingen.  
Mehr als die Hälfte der Journalisten (51 Prozent) haben keinerlei Verständnis für Themenvorschläge, die mit Klischees, werblicher Sprache und Clickbait-artigen Betreffzeilen gespickt sind.

Wiederholtes Nachfassen. 
Ein einziges Mal zu oft nachfassen reicht aus, damit 48 Prozent der Journalisten Sie dauerhaft sperren.  

Nichteinhaltung der Antwortfrist. 
Wenn Sie die Zeit der Journalisten nicht respektieren, werden sich 22 Prozent von ihnen keine Zeit für Sie nehmen.

Anfragen ausweichen/ keine Transparenz zeigen. 
42 Prozent der Journalisten halten nichts von PR-Profis, die nicht direkt oder unkompliziert zu erreichen sind.

Mit dem falschen Namen anreden. 
Für 16 Prozent der Journalisten ist das nicht nur unangenehm, sondern auch unverzeihlich. 

Unangemessene Kontaktaufnahme über soziale Medien. 
Während einige Journalisten damit einverstanden sind, über soziale Medien kontaktiert zu werden, sind 18 Prozent damit keineswegs einverstanden.